Pfadfinder-Trophäe 1974

- das erste Mal dabei -


Thema: "Hängebrücken und schrägseilverspannte Brücken".

Angeregt durch einen Artikel in der Zeitschrift "Das Motorrad" habe ich mich also erstmals bei der Pfadfinder-Trophäe angemeldet. Mein gewähltes Suchthema heißt "Hängebrücken". Hoffnungen auf einen Platz in Pokalbereichen mache ich mir eigentlich nicht, bin ich doch in meinem knappen Jahr Motorraderfahrung noch nicht über das nähere Sauerland hinaus gekommen, und außerdem ist das Jahr bereits weit fortgeschritten, so dass ich nicht mehr oft fahren kann. Es zählt der "olympische Gedanke". Klingt platt, ist aber so. Ich freue mich einfach darauf an einem richtigen Motorradwettbewerb teilzunehmen!

Vorbereitung

Am Anfang steht die Frage: "Wo gibt es denn überhaupt Hängebrücken?" In der Stadtbücherei entleihe ich alle Bücher über Brücken, schreibe sie auf ein oder zwei Zettel und suche im Autoatlas heraus, wo sie liegen.

Die Rheinbrücken in Duisburg, Krefeld und Düsseldorf - das scheint realistisch für mich und meine Yamaha zu sein. Sicher, so eine lange Tour will gut vorbereitet sein. Daher beschäftige ich mich einige Nachmittage mit kleineren Reparaturen und Inspektionsarbeiten. Wie man auf dem Foto gut sieht, kann in der ganzen Hektik dann auch schon einmal das Altöl neben den vorgesehenen Eimer fließen. Es geht aber alles gut, und mit viel Wischerei gelangt die Brühe dann doch noch in den vorgesehenen Behälter!

Die Tour

An einem trockenen Herbsttag starte ich mit meinem Freund Roland die lang ersehnte Tour. Es soll schließlich die längste Motorradfahrt werden, die ich bisher gemacht habe.

Landschaftlich gibt es wirklich nicht viel vom ersten Abschnitt, bis Duisburg, zu berichten. Wer schon einmal über die B1 durchs Ruhrgebiet gefahren ist, weiß, dass diese Straße mit vollem Recht in keiner Straßenkarte mit einem "grünen Rand" ausgezeichnet ist. Damit will ich nichts gegen das Ruhrgebiet sagen! Ich bin hier geboren und aufgewachsen, und weiß viele schöne Stellen hier, doch die B1 gehört nun einmal nicht dazu!

Eine Hängebrücke über den Rhein zu finden ist nicht gerade schwer. Besonders einfach ist es in unserem Fall, da die B1 über eine solche führt. Natürlich halten wir nicht auf der als Autobahn ausgebauten Straße an, um unser Wertungsfoto zu machen. Das machen wir von einer Seitenstraße aus. Hier finden wir auch ein Ortsschild, das wir fotografieren müssen, um zu beweisen, dass wir auch dort waren.

Weiter geht es über Krefeld nach Düsseldorf. Hier haben wir ein kleines Problem damit, eine günstige Position für das Wertungsfoto zu bekommen. Da wo die Brücken gut zu sehen sind, dürfen wir (im eigenen Interesse) nicht anhalten und da, wo wir stehen bleiben dürfen, kann man die Brücken nicht sehen. Schließlich landen wir in einem kleinen Park. Die paar Meter bis zum gesuchten Punkt schieben wir, und dann wird fotografiert!

Zurück benutzen wir meist Bundesstraßen, die nicht autobahnähnlich ausgebaut sind. Da bekommen wir schon ein wenig mehr von der Landschaft zu sehen. Mich reizt das Neandertal zum Wiederkommen (Anm.: Habe ich allerdings bis heute, 33 Jahre später, noch nicht geschafft), wusste ich bisher doch gar nicht, dass es so nahe liegt.

Am späten Nachmittag sind wir wieder zurück in Dortmund. Ich bin so richtig stolz, dass wir die Tour ohne Panne geschafft habe. Das ist im Jahr 1974 für Motorräder mit fast 20.000 zurückgelegten Kilometern noch gar nicht selbstverständlich!

Das Ergebnis

Zu Weihnachten bekomme ich endlich Post aus Österreich - die Ergebnisse, die Einladung zur Siegerehrung und die Ausschreibung für die nächste Saison. Das ist ja "wie Weihnachten" - ach so, es ist tatsächlich Weihnachten!

Nun gut, Platz 23 in meiner Gruppe, bei 7 Punkten, ist noch nicht das Ziel aller meiner Träume. Bessere Platzierungen möchte ich doch irgendwann einmal erreichen, am besten gleich im nächsten Jahr! Immerhin gibt es noch 3 Teilnehmer, die in dieser Wertungsgruppe keinen Punkt erreichten!

Zur Siegerehrung, in Adnet, da muss ich aber hin!!! (Hier geht es dahin!)